Montag, 31. August 2015

Chinesische Toilettenkultur

Man hatte mich gewarnt – nicht nur einmal! Mit dem Wissen darüber, dass mir wohl die schlimmsten Toiletten, die ich jemals gesehen habe und die ich jemals sehen werde, bevorstehen, flog ich für drei Wochen nach China. Ich dachte ich war mit meinen zwei Flaschen Desinfektionsgel gut vorbereitet – wurde jedoch bereits am Ankunftsflughafen eines besseres belehrt. Meine erste chinesische Toilette musste ich natürlich fotografisch festhalten. In dem Moment, wo ich dieses seltsame Loch im Boden entdeckt habe, dachte ich schlimmer kann es nicht kommen (oh doch es kann).


Die Toilette war vergleichsweise sauber, Klopapier gab es jedoch nur vor den Kabinen, was ich aber nicht wusste und somit ohne Klopapier da stand. Seife gab es keine und auch nichts womit man sich die Hände trocknen hätte können. Trotz alledem wohl eher eine der besseren chinesischen Toiletten.
Allgemein gehalten fange ich erst mal mit den positiven Seiten der chinesischen Toilettenkultur an. Besonders beeindruckt hat mich die hohe Anzahl der öffentlichen Toiletten. Wirklich an jeder U-Bahn Haltestelle, egal in welcher Stadt, gibt es eine Toilette. Die sind zwar nicht immer die saubersten aber komplett kostenlos. Ich hatte also nie Probleme ein Klo zu finden!
Am meisten freute ich mich jedoch über Toiletten, die sauber und schön gestaltet waren. Diese findet man meistens in Shoppingcentern, wo die exklusivsten Marken verkauft werden. Besonders empfehlen kann ich die Klos im obersten Stockwerk des „The Malls of Oriental Plaza“ auf der Wangfujing Street in Peking und diese im Shopping Centre an der Haltestelle „East Nanjing Road“ in Shanghai, wo das folgende Bild entstand. Hier gab es beheizbare Toilettenbrillen und eine etwas andere Reinigung.



So und nun zu den ekligen Seiten der chinesischen Klos. Ich weiß nicht woran es liegt, jedoch war der Großteil der Toiletten, die ich besuchte, völlig verdreckt und absolut ekelerregend. Da auf öffentliche Klos, das Klopapier nicht in die Schüssel geworden werden darf, quellen die Papierkörbe über, so dass sich alles über den Boden verteilt. Und wenn ich sage alles, dann meine ich auch alles!
Auch das schon erwähnte fehlende Klopapier störte mich am Anfang gewaltig, da ich nie daran dachte mir vor den Kabinen das Papier abzuholen. Irgendwann packte ich mir dann mein eigenes Klopapier in die Tasche und löste somit das Problem.
Ebenfalls störte mich, dass die Chinesinnen wohl ungern die Klotür abschließen und ich somit nicht nur einmal in eine sehr wichtige Sitzung reinplatzte. Aber wenn wir schon bei Türen sind, kommen wir doch gleich zu meinem mit Absatz schlimmsten Toilettenerlebnis in China. Dieses ereignete sich an der U-Bahn Haltestelle „Dongzhimen“ in Peking. Als ich mich dem Klo näherte, konnte ich bereits einen bestialischen Geruch wahrnehmen und wäre meine Blase etwas leerer gewesen, hätte ich wahrscheinlich wieder kehrt gemacht. Als ich dann den Raum betreten hatte, traf mich fast der Schlag! Keine der Toilettenkabinen hatte eine Tür!!! Da saßen also drei Chinesinnen und machten ihr großes und kleines Geschäft, während fünf weitere ihnen interessiert zuguckten oder sich mit ihnen unterhielten. Nur meine Blase und die bevorstehende Busfahrt zwangen mich hier auf Toilette zu gehen. Als ich an der Reihe war, wurde ich besonders interessiert gemustert, dass keine Fotos geschossen wurden, wundert mich bis heute! Nach diesem Erlebnis wusste ich wirklich nicht ob ich anfangen sollte zu lachen oder zu weinen, entschied mich aber für Ersteres.

Abschließend kann ich wohl behaupten die wohl ekligsten Toiletten der Welt gesehen zu haben (jeder Busch in der Wildnis wäre mir lieber gewesen!). Wieder in Deutschland angekommen, freue ich mich über jede Toilette, wirklich über jede, denn keine war bis jetzt so schlimm wie der chinesische Durchschnitt!

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