Man hatte mich gewarnt – nicht nur einmal! Mit dem Wissen
darüber, dass mir wohl die schlimmsten Toiletten, die ich jemals gesehen habe
und die ich jemals sehen werde, bevorstehen, flog ich für drei Wochen nach
China. Ich dachte ich war mit meinen zwei Flaschen Desinfektionsgel gut
vorbereitet – wurde jedoch bereits am Ankunftsflughafen eines besseres belehrt.
Meine erste chinesische Toilette musste ich natürlich fotografisch festhalten.
In dem Moment, wo ich dieses seltsame Loch im Boden entdeckt habe, dachte ich
schlimmer kann es nicht kommen (oh doch es kann).
Die Toilette war vergleichsweise sauber, Klopapier gab es
jedoch nur vor den Kabinen, was ich aber nicht wusste und somit ohne Klopapier
da stand. Seife gab es keine und auch nichts womit man sich die Hände trocknen
hätte können. Trotz alledem wohl eher eine der besseren chinesischen Toiletten.
Allgemein gehalten fange ich erst mal mit den positiven
Seiten der chinesischen Toilettenkultur an. Besonders beeindruckt hat mich die
hohe Anzahl der öffentlichen Toiletten. Wirklich an jeder U-Bahn Haltestelle,
egal in welcher Stadt, gibt es eine Toilette. Die sind zwar nicht immer die
saubersten aber komplett kostenlos. Ich hatte also nie Probleme ein Klo zu
finden!
Am meisten freute ich mich jedoch über Toiletten, die sauber
und schön gestaltet waren. Diese findet man meistens in Shoppingcentern, wo die
exklusivsten Marken verkauft werden. Besonders empfehlen kann ich die Klos im
obersten Stockwerk des „The Malls of Oriental Plaza“ auf der Wangfujing Street
in Peking und diese im Shopping Centre an der Haltestelle „East Nanjing Road“
in Shanghai, wo das folgende Bild entstand. Hier gab es beheizbare
Toilettenbrillen und eine etwas andere Reinigung.
So und nun zu den ekligen Seiten der chinesischen Klos. Ich
weiß nicht woran es liegt, jedoch war der Großteil der Toiletten, die ich
besuchte, völlig verdreckt und absolut ekelerregend. Da auf öffentliche Klos,
das Klopapier nicht in die Schüssel geworden werden darf, quellen die
Papierkörbe über, so dass sich alles über den Boden verteilt. Und wenn ich sage
alles, dann meine ich auch alles!
Auch das schon erwähnte fehlende Klopapier störte mich am
Anfang gewaltig, da ich nie daran dachte mir vor den Kabinen das Papier
abzuholen. Irgendwann packte ich mir dann mein eigenes Klopapier in die Tasche
und löste somit das Problem.
Ebenfalls störte mich, dass die Chinesinnen wohl ungern die
Klotür abschließen und ich somit nicht nur einmal in eine sehr wichtige Sitzung
reinplatzte. Aber wenn wir schon bei Türen sind, kommen wir doch gleich zu
meinem mit Absatz schlimmsten Toilettenerlebnis in China. Dieses ereignete sich
an der U-Bahn Haltestelle „Dongzhimen“ in Peking. Als ich mich dem Klo näherte,
konnte ich bereits einen bestialischen Geruch wahrnehmen und wäre meine Blase
etwas leerer gewesen, hätte ich wahrscheinlich wieder kehrt gemacht. Als ich
dann den Raum betreten hatte, traf mich fast der Schlag! Keine der
Toilettenkabinen hatte eine Tür!!! Da saßen also drei Chinesinnen und machten
ihr großes und kleines Geschäft, während fünf weitere ihnen interessiert
zuguckten oder sich mit ihnen unterhielten. Nur meine Blase und die
bevorstehende Busfahrt zwangen mich hier auf Toilette zu gehen. Als ich an der
Reihe war, wurde ich besonders interessiert gemustert, dass keine Fotos
geschossen wurden, wundert mich bis heute! Nach diesem Erlebnis wusste ich
wirklich nicht ob ich anfangen sollte zu lachen oder zu weinen, entschied mich
aber für Ersteres.
Abschließend kann ich wohl behaupten die wohl ekligsten Toiletten
der Welt gesehen zu haben (jeder Busch in der Wildnis wäre mir lieber
gewesen!). Wieder in Deutschland angekommen, freue ich mich über jede Toilette,
wirklich über jede, denn keine war bis jetzt so schlimm wie der chinesische
Durchschnitt!
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