Samstag, 10. August 2013

Toiletten in Uruguay

Da ich mich ja momentan in meinem Auslandssemester in Uruguay befinde, komme ich nicht drum rum die hiesigen Toiletten zu benutzen. Also allgemein hab ich mir das alles viel schlimmer vorgestellt als es eigentlich ist. Außer 2-3 Ausnahmen konnte man die Toiletten mit europäischen Standards vergleichen. 
Ein paar Unterschiede gibt es natürlich trotzdem. Was mich am meisten stört sind die nicht vorhandenen Handtaschenhaken in den Toilettenkabinen. 1. Find ich es wirklich nicht sehr hygienisch meine Handtasche auf den dreckigen Boden zu stellen und 2. Weiß man ja nie ob nicht jemand auf die dumme Idee kommt die Tasche von draußen rauszuziehen. Als Notlösung stell ich meine Taschen dann meistens auf den Klopapierkasten.
Außerdem ist mir noch das extrem dünne Klopapier aufgefallen, aber ich glaub das ist ein Phänomen, das fast überall außerhalb von Deutschland auftritt. Dazu kommt, dass man bei manchen Toiletten das Klopapier auf gar keinen Fall in die Schüssel werfen darf, da es sonst verstopft wird und überläuft oder weil die Spülung einfach nicht stark genug ist. Das steht aber meistens extra nochmal auf einem Schild (was mich nicht daran hinderte es aus Gewohnheit trotzdem rein zu schmeißen…). Das gilt aber meistens nur für öffentliche Toiletten oder in Restaurants. In neueren Wohnungen muss man sich darüber keine Gedanken machen.
Mir ist auch noch aufgefallen, dass das Schließsystem der Toilettentür hier ganz anders funktioniert. Manchmal gibt es gar keins und oft gibt es einfach nur einen kleinen Knopf den man drücken muss um die Tür zu verschließen und danach den Türknauf einfach wieder drehen, dass die Tür wieder aufgeht. Das scheint aber leider nicht immer zu funktionieren oder wird nicht gern angewandt.
Und jetzt noch zur bis jetzt schlimmsten Toilette die ich hier gesehen hab. Die habe ich am Strand von Pocitos in Montevideo erkundet. Es handelte sich um eine kleine Strandtoilette. Davor saß eine Frau die aufpasste, dass keine Obdachlosen die Toiletten benutzen. Diese hat uns dann Klopapier mit in die Kabine gegeben, weil es dort keins gab. Als ich dann in die Kabine reingegangen bin, habe ich erst gedacht, dass ich versehentlich in der Dusche gelandet bin, weil ich keine Toilettenschüssel sehen konnte. Dafür aber ein Loch im Boden mit einem 20 cm Durchmesser. Es handelte sich wohl um eine Hocktoilette. Allerdings gab es keine Vorrichtungen wo man seine Füße platzieren konnte, sondern einfach nur dieses besagte Loch. Nun ja aber wer muss, der muss… Natürliche konnte man hier das Toilettenpapier nicht in die „Kloschüssel“ schmeißen. In der Toilettentür der Kabine die eine Freundin benutzte prangte außerdem noch ein riesen Loch, durch das man gut durchschauen konnte.  Seife und fließend Wasser gab es aber! Trotzdem war ich ziemlich froh, dass ich meine Sagrotangel dabei hatte… Fotos konnte ich leider keine machen, da die Frau die das Klo bewachte die ganze Zeit davor stand und ich glaub die hätte das nicht so toll gefunden. Vielleicht komme ich ja irgendwann nochmal zu dem Vergnügen!
Liebe Grüße aus Montevideo

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